„Punktgewinn nach klarer Steigerung“
Zum letzten regulären Spiel der Hinrunde empfing man auf dem schneebedeckten Hartplatz unsere Nachbarn aus Hainewalde zum Derby. Personell konnte man dabei aus dem Vollen schöpfen und hatte sich entsprechend viel vorgenommen. Doch während der kompletten ersten Halbzeit kam man nie wirklich ins Spiel, war körperlich und geistig immer einen Schritt hinten dran. Vielmehr schaute man dem Gast verwundert oder bewundernd dabei zu, wie er genau das tat, was man sich selbst vorgenommen hatte. Kompromisslose Balleroberungen und direktes, schnörkelloses Spiel in die Spitze. Dabei kamen die Gäste im ersten Durchgang zu einer Hand voll ordentlicher Torchancen, wenn auch bei mancher der Verdacht einer Abseitsstellung nicht ganz von der Hand zu weisen war. Zum Glück für die Gastgeber nutzte Hainewalde nur eine Möglichkeit und ging ansonsten recht verschwenderisch mit den eigenen Chancen um. Auf der Gegenseite kam von Spitz nicht sonderlich viel, zwei Abschlüsse von Daniel Rößler (einmal pariert vom Torhüter, einmal knapp drüber) waren die auffälligsten Aktionen. Zur Pause musste man verletzungsbedingt wechseln und damit auch taktisch umstellen – für den angeschlagenen Andreas Rudolf kam Robin Rößler in die Partie. Und schon die ersten Sekunden nach dem Seitenwechsel zeigten, dass nun eine ganz andere Einstellung bei den Hausherren vorhanden war. Man konnte das Spiel wesentlich weiter vom eigenen Tor fernhalten und setzte die Abwehr der Gäste immer öfter unter Druck. Vor Allem der eingewechselte Robin Rößler hinterließ nun einen sehr guten Eindruck und half der Mannschaft enorm weiter. Man musste trotzdem ständig auf der Hut sein vor den schnellen Gegenangriffen der Gäste, aber deren Präzision litt nun merklich unter der neuen Energie im Defensivverhalten der heimischen Elf. Im Angriff hatte man jedoch mit einem altbekannten Problem zu kämpfen, trotz viel Druck und enorm hohem Aufwand springen kaum ganz klare Möglichkeiten heraus, weil man immer wieder den Moment für den Abschluss verpasst oder der letzte Ball zu unsauber kommt. Die beste Möglichkeit hatte Michael Enders, der nach Ablage vom starken Sebastian Krause, mit der Pieke an einem Reflex des Torhüters scheiterte. Während man bei einem Hainewalder Kopfball (nach Ecke, natürlich) an die Querlatte noch Glück hatte, kämpfte man dennoch verbissen um den Ausgleich. Nach einem Eckball kommt nach 78 Minuten Michael Enders zum Kopfball und ein Hainewalder Spieler nimmt reflexartig die Hand zur Abwehr zu Hilfe. Den fälligen Strafstoß verwandelt Torhüter Robin Jähnke extrem souverän zum Ausgleich. In den letzten Spielminuten war Spitz nun einem weiteren Treffer sogar näher als die Gäste, aber das wäre – auf das komplette Spiel gesehen – wohl auch zu viel des Guten gewesen.
Fazit: Wieder einmal zeigt man, das mit der richtigen Einstellung vieles möglich ist. Die Steigerung eines jeden Spielers nach dem Seitenwechsel war förmlich greifbar. Dennoch darf uns so eine erste Halbzeit eigentlich nicht passieren, denn da konnten die Gäste das Spiel schon entschieden haben. Sehr erfreulich ist das Comeback von Max Stöcker nach langer Verletzungspause und die allgemeine Stimmung und Dynamik, die aktuell in der Mannschaft herrscht, so macht es dann auch Spaß! Nun schauen wir mal ob das Nachholspiel in Kemnitz (10.12.22 um 13.00 Uhr) stattfinden kann, ansonsten wünschen wir allen Spielern, Zuschauern, Helfern und Freunden eine schöne Weihnachtszeit! (MiE)