… und der dritte folgte sogleich!
Chemnitzer FC – TSV 1861 Spitzkunnersdorf 2:3 (2:0)
Nach zwei Siegen über den jeweiligen Tabellenzweiten war nun der Tabellenerste an der Reihe. Drei Stunden Fahrt bzw. Stehen im Stau, daraus folgend nur kurzes Erwärmen für unsere Elf, die wirklich nur aus elf Spielerinnen bestand, dazu der erste richtig warme (Spiel-)Tag des Jahres – und Spitz knöpft mal eben so dem nächsten Favoriten drei Punkte ab.
„Eben so“ ist dann vielleicht doch nicht das richtige Attribut, galt es immerhin, ein 0:2 in den zweiten 45 Minuten aufzuholen, ein tüchtiges Stück Arbeit. Dieser Rückstand tat weh, entsprach er doch gar nicht dem Spielgeschehen. Nach einer Viertelstunde hatte Emma in unserem Tor die erste Ballberührung, einen Rückpass. Bis dahin war Spitz ständig am Drücker, erarbeitete sich teils richtig gute Tormöglichkeiten. Allein die Chemnitzer Torhüterin bewahrte ihr Team vor einem frühen Rückstand.
Und plötzlich lag Spitzkunnersdorf mit 0:1 zurück! Just solch ein Spielzug, den man vom CFC kennt, brachte uns ins Hintertreffen – langer Pass auf eine der schnellen und technisch versierten Angreiferinnen. Acht Minuten später das gleiche Muster, Emma ist noch dran, aber doch geschlagen.
In den verbleibenden 20 Minuten der Spielhälfte eins war Spitzkunnersdorf dennoch weiterhin spielbestimmend. Und erarbeitete sich die nächsten Chancen. Der Ausgleich wäre mehr als verdient gewesen. Leider kam da unsere Abschlussschwäche erneut zutage.
Das soll´s aber mit Kritik gewesen sein. Wie unsere elf Frauen dann die zweite Halbzeit angingen, nötigte Respekt ab. Hut ab vor diesem Kampfgeist und dem Willen, hier nicht nur mit einem respektablen Ergebnis vom Rasen gehen zu wollen.
Inzwischen hatte sich Spitz auf die überschaubare Chemnitzer Spielweise eingestellt. Viel mehr als lange Bälle auf ihre Spitzen hatten die Himmelblauen nicht zu bieten. Hier sollte doch nicht etwa eine Überraschung möglich sein? Spitz drängte auf einen Treffer, wenn schon respektable Niederlage, dann wenigstens mit Ehrentor. Das fiel dann auch, eine Viertelstunde vor dem Abpfiff! Emma hatte sich auf ihre Art durchgesetzt und überlegt eingenetzt. Und das überlegenere Team waren weiterhin die Oberlausitzer Gäste. Naja, dann könnte es doch auch gern mit einem Punktgewinn auf die Rückreise gehen. Kaum ausgesprochen, fiel das 2:2! Drei Minuten waren nach dem Ausgleich vergangen, da ersprintete Sarah einen langen Emma-Pass und verhalf diesem über die Torlinie. Minimalziel erreicht.
Damit hatte auf Gastgeberseite niemand gerechnet, schon gar nicht damit, dass die Elf aus der Oberlausitz nicht lockerließen. Trotz Wärme, trotz knapp 80 Minuten intensivem Fußballspiels ohne Wechselspielerinnen.
Und es konnte nicht besser kommen: Statt sich nun zurückzuziehen, wollte Spitz das Sahnehäubchen, und holte es sich doch tatsächlich ab. In der letzten regulären Spielminute war noch einmal Emma erfolgreich. Fast hätte ich geschrieben „… und zum Matchwinner.“ Ja, sie hat den fulminanten Schlusspunkt gesetzt, aber gewonnen hat das gesamte Team!! Das war richtig stark, richtig klasse in allen Mannschaftsteilen, man kann kein Mädel herausheben, lediglich die Vollenderinnen benennen.
Fazit: „Soo stark sind die da oben auch nicht.“ Nach den letzten drei Spielen darf getrost die Frage gestellt werden, wo das Spitzkunnersdorfer Frauenteam in der Tabelle rangieren würde, hätte es solche Leistungen einigermaßen konstant über das Spieljahr abgeliefert. Die Mannschaft hat sich prima entwickelt, ihr brauch vor keinem Liga-Gegner bange sein.
Vielleicht hat sie sich mit dieser Chemnitzer Vorstellung gar als Meistermacher betätigt. In der Landeshauptstadt wird man die letzten Ergebnisse wohlwollend aufgenommen haben…
Danke Mädels für den schönen Nachmittag in Chemnitz, den ihr nicht nur euch selbst, sondern auch dem aus fünf Fans und Hund bestehendem Anhang bereitet habt! Und verzeiht, sollte der Schreiberling ein bissel sehr auf die Euphorietube gedrückt haben. Einmal sei es ihm gestattet.
Spielerinnen: Emma H., Maxi, Patti, Lotti, Lisa, Fäustel, Sarah, Anne, Janine, Joyce, Emma S.
Tore: Emma S. (2x), Sarah