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Spielbericht zum Heimsieg der Männer

    Befreiungsschlag

    TSV 1861 Spitzkunnersdorf – Bertsdorfer SV 5:2 (4:1)

    Die Ausgangslage vor diesem Spiel war ziemlich klar. Die Gäste, die mit einem Sieg auf den zweiten Tabellenplatz gesprungen wären, gewannen die letzten 4 Spiele bei gerade mal einem Gegentor, die Heimelf hat in diesem Jahr in drei Spielen gerade mal ein mageres Törchen erzielt. Und was tut Spitz in solch scheinbar aussichtslosen Situationen in letzter Zeit nur allzu gern? Man wächst über sich hinaus, zeigt was in dieser Mannschaft eigentlich drin steckt und fährt einen völlig verdienten Sieg ein. Bei der Heimelf, nach den letzten unglücklichen und wenig erfolgreichen Wochen, ein paar kleine taktische Anpassungen und ein fast 42 Jähriger neu im Angriff. Eine Maßnahme, die von der Mannschaft gewünscht wurde und die man nach 70 Spielminuten, zwei Toren und zwei Torvorlagen nur als Glücksgriff bezeichnen konnte. Die Partie begann dabei zunächst mit einem Schock für die Gastgeber. Ein Freistoß aus 20 Metern fliegt durch die Mauer hindurch ins Netz zur Gästeführung (4. Minute). Doch quasi direkt im Gegenzug zeigt man, was man sich heute vorgenommen hat. Alle Kritikpunkte der letzten Wochen in einer einzigen Situation eindrucksvoll beiseite geschoben. Tom Horeni setzt einem fast verlorenen Ball nach, dieser landet vor den Füßen von Michael Enders, dessen direktes Zuspiel in die Spitze kann die Bertsdorfer Abwehr nicht entscheidend klären und Lennard Wießner bleibt vor dem Tor eiskalt und trifft zum Ausgleich. Danach ist es zunächst ein offenes Spiel, welches sich bis zur letzten Minute kaum eine Pause gönnt. Gefühlt liegt in jeder Situation die Entstehung einer Strafraumsituation. Das Pendel schlägt dann nach 22 Minuten in Richtung der Heimelf aus, als Lennard Wießner den Ball an der Strafraumgrenze behauptet, den durchstartenden Michael Enders mustergültig bedient und dessen Abschluss aus spitzem Winkel, durch die Beine des Hüters, den Weg ins Netz findet. Nun bekam Spitz Oberwasser und konnte das Spiel immer mehr in des Gegners Hälfte verlagern. Nach 32 Minuten ein weiter Einwurf von Dominik Fournes, Michael Enders verlängert per Kopf und Lennard Wießner trifft per Direktabnahme unter die Querlatte. Kurz vor der Pause ein Freistoß von Dominik Fournes, der aufgrund des starken Windes eine seltsame Flugkurve bekommt. Kein Gästeverteidiger geht wirklich zum Ball, so kann Michael Enders die Kugel per Kopf über den Torsteher ins Netz befördern. Nach dem Seitenwechsel wollte man vor Allem stabil bleiben und den Gästen keine Drangphase erlauben, und das gelang über weite Strecken wirklich sehr ordentlich. Bertsdorf riskierte etwas mehr, stand dabei höher, kam aber aus dem Spiel heraus nicht auf das Spitzkunnersdorfer Tor durch. Auf der Gegenseite war Spitz stets um Entlastung bemüht und hatte immer wieder Kontermöglichkeiten. Nach gut 60 Minuten die vermeintliche Entscheidung für die Heimelf. Einen weiten Fournes-Einwurf verlängert Nelio Rolle sehenswert aus der Drehung ins Netz, doch der Schiedsrichter entschied abseits der Aktion auf ein Fouspiel von Spitz, was es so nicht gegeben hat. Im direkten Gegenzug bekommen die Gäste einen Elfmeter zugesprochen, der zum 2:4 Anschlusstreffer verwertet werden kann. Aber Spitz kam heute nicht ins Wanken, mit aller verfügbarer Kraft unterband man die Offensivbemühungen der Gäste. Wenn es mal gefährlich wurde, dann stets nach Standardsituationen. Aber hier konnten wir uns auf Robin Jähnke im Tor verlassen. Auf der Gegenseite kommt nach 82 Minuten endgültig der Deckel drauf. Einen weiten Fournes Freistoß unterschätzt der Gästekeeper und so landet die Kugel zum 5:2 im Tor. Den Rest der Partie verteidigte man leidenschaftlich und auch die fast 10 Minütige Nachspielzeit überstand man ohne nenneswerte Schäden.

    Fazit: Es war klar, dass man heute nur mit einer sehr engagierten und konzentrierten Leistung bestehen kann, und man hat absolut abgeliefert. Es ist eine seltsame wie erstaunliche Qualität bei uns geworden, dass man immer dann voll da ist, wenn es für das Tabellenbild unbedingt notwendig ist – so auch heute. Wünschenswert wäre, dass man diese mentale Einstellung in jede Partie mitnehmen könnte. Diese führte heute zu einem verdienten Sieg, auch wenn dieser – gemessen am Spielverlauf – vielleicht etwas zu hoch ausfiel. Aber wir haben den schwierigen Bedingungen und dem aggressiven Gegner getrotzt und uns wenigsten sporadisch auch spielerische Glanzpunkte erarbeitet –> exakt das waren meine Worte nach dem Sieg in Bernstadt. Heute fällt mir beim besten Willen nichts Besseres ein. Dass sich die 9 Scorerpunkte heute auf nur drei Spieler verteilen ist das Symptom, die Ursache ist, dass die ganze Mannschaft willig und fähig war, an die eigene Grenze zu gehen. Glückwunsch Jungs! (MiE)

    Aufstellung: R. Jähnke, A. Rudolf, D. Fournes, F. Adam, L. Rolle (S. Wagner), P. Neumann, T. Horeni (R. Brendel), M. Wlach (E. Rößler), L. Wießner (M. Apsel), N. Rolle, Mi. Enders (R. Rößler)

    Tore: L. Wießner (2), Mi. Enders (2), D. Fournes