Viel zu zahm
SV Meuselwitz – TSV 1861 Spitzkunnersdorf 3:0 (1:0)
Die bisher einzige Erfahrung bei Auswärtsspielen in Meuselwitz hatte man im August 2020 gemacht. Damals verlor man in der ersten Pokalrunde auf einem sumpfigen und holprigen Platz deutlich (6:2) obwohl man eigentlich grundlegend gar nicht die schlechtere Mannschaft war, jedoch der Gegner einfach klarer und gieriger auftrat. Und was hatte sich nun geändert seit diesem einen und letzten Auftritt? Die Jahreszeit und der Wettbewerb. Den Rest könnte man fast wieder so unterschreiben. Die Anfangsphase auf beiden Seiten extrem zerfahren und fehlerbehaftet, trotzdem war Spitz die aktivere und präsentere Mannschaft. Zwei Mal hat man in Person von Lennard Wießner die Führung auf dem Fuß. Beim ersten Mal rettet ein Verteidiger für seinen bereits geschlagenen Torhüter auf der Linie, beim zweiten Mal währt der Torsteher glücklich per Kopf ab. Die Hausherren gehen mit ihrer ersten Chance in Führung, nach einer Ecke kommt der Angreifer frei zum Abschluss. Ein Klassiker bei Spitz. Nun kippten die Spielanteile etwas zur Heimelf und Spitz hatte alle Hände voll zu tun das Spiel wieder unter Kontrolle zu bekommen, was vor Allem daran krankte, dass man in der gegnerischen Hälfte kaum mal einen Ball festmachen konnte. Aber… auch die Hausherren rissen keine Bäume aus. Nach dem Seitenwechsel sollte, wie so oft, alles besser werden. Was will man sonst auch sagen? Und ja, die Spielanteile lagen nun wieder mehr auf Seiten von Spitz, aber die Hausherren agierten klarer, griffiger und entschlossener und erhöhten mit ihrem zweiten Torschuss auf 2:0, weil man den schnellen Außenstürmer nicht halten und den freien Abschluss in der Mitte nicht verhindern kann. Danach öffnete Spitz die Defensive naturgemäß etwas mehr und fing sich nach demselben Muster auch noch das 3:0 – mit dem dritten Schuss aufs Tor. Sowas nennt man dann wohl Effektivität. Auf der Gegenseite – genau wie in der Vorwoche – tat sich Spitz extrem schwer. Man mühte sich und versuchte immer wieder den Gegner ins Wackeln zu bringen, nur gefährliche Aktionen vor dem Tor blieben weitestgehend aus. Eine Volleyabnahme von Nelio Rolle, die genau auf den Keeper ging, und ein Kopfball von Markus Ullrich, knapp am Tor vorbei, waren die einzigen nennenswerten Möglichkeiten. Die Hausherren wirkten bei ihren Kontern dabei stets gefährlicher und (siehe erste Halbzeit) rissen dabei doch keine Bäume aus. Aber wenn der Gegner eben so gar nicht torgefährlich wird, reicht das am Ende für einen klaren Sieg.
Fazit: Es ist wieder nicht so, dass man den Spielern den Einsatz und Willen absprechen kann, aber wir stehen uns momentan selbst im Weg. Es ist die Summe aus vielen kleinen Problemen, die uns aktuell daran hindern unsere PS auf die Straße zu bringen. Unsaubere Zuspiele, schlampige Ballan- und mitnahmen, schlechte Laufwege und nicht die nötige Gier im letzten Drittel. Wir waren garantiert keine drei Tore schlechter als der Gegner und mit Sicherheit personell (trotz aller Sorgen) nicht schlechter aufgestellt. Aber wir müssen das halt auch auf dem Platz zeigen und daraus Kapital schlagen. Das nötige Glück, was in den letzten beiden Spielen fehlte, kann man dann auch wieder erzwingen. Die Lage verschärft sich zusehends, die Mannschaften hinter uns punkten und unsere kommenden Aufgaben bei den Heimspielen gegen Bertsdorf und Schönbach werden rein tabellarisch auf keinen Fall einfacher. Wir müssen und besser konzentrieren, klarer werden und mehr Zielstrebigkeit an den Tag legen, sonst wird es eine sehr komplizierte Rückrunde. (MiE)
Aufstellung: Mi. Enders, Ma. Enders, F. Adam, L. Rolle, M. Ullrich, R. Brendel (D. Rößler), T. Horeni, P. Neumann, M. Wlach, N. Rolle, L. Wießner (M. Stöcker)
Tore: ?