Zum Inhalt springen

Spielbericht zum Heimsieg der Männer

    Spektakel!

    TSV Spitzkunnersdorf – SV Meuselwitz 8:4 (3:1)

    Schon wieder 4 Gegentore zuhause – das ist eigentlich zu viel. Aber wenn man in der Offensive so explodiert, wie das unsere Jungs am Samstag getan haben, dann kann man das schon einmal verkraften. Da man den Aufsteiger, der bisher zwei äußerst knappe Niederlagen zu Buche stehen hatte, rein gar nicht einschätzen konnte, lautete das Motto – frei nach einem gewissen Franz Beckenbauer: Geht´s raus und spielt´s Fußball! Und – das taten die Mannen in rot und schwarz dann auch. Abgesehen von zwei Schwächephasen zum Ende der ersten und Mitte der zweiten Hälfte, sah das schon bisweilen äußerst ansehnlich aus. Immer wieder kam man mit Tempo hinter die Abwehr der Gäste und behielt dann auch den Kopf oben, um den besser postierten Mitspieler zu finden. Sechs der Acht Treffer fielen so oder so ähnlich. Auch hatte man dieses Mal die Entscheidungen des Schiedsrichters in engen Situationen mal auf seiner Seite. Dass die Gäste in Führung gehen konnten, entsprach nicht dem Spielverlauf. Wie die Mannschaft darauf reagierte, war wirklich beeindruckend. Leider wurde man zu Mitte der zweiten Hälfte in der eigenen Defensive zu nachlässig, so dass dieses rassige Fußballspiel lange Zeit nicht entschieden war. Beim 0:1 pennt man, fast schon aus Tradition, nach einer Standardsituation. Dass der Schiri ein klares Foul an Torhüter Robin Jähnke nicht erkannte, wurde später wieder ausgeglichen, als Marcel Apsel den Gästestürmer nebst Ball im Strafraum abräumte. Hier hätte man sich über einen Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen. In der schwachen Endphase der ersten Hälfte konnte zudem Nelio Rolle mit famosem Einsatz einen Ball von der eigenen Torlinie klären. Auch hier konnte niemand wirklich sagen, ob das Spielgerät nicht vielleicht doch schon einen halben Millimeter hinter der Torlinie war. Aber schon im ersten Durchgang war Spitz die aktivere und wesentlich torgefährlichere Mannschaft. Nachdem ich das oft genug bemängelt habe, platzte dieser Knoten heute mit einem großen Knall und man konnte sein Potential endlich mal abrufen und im eigenen Spiel direkt, temporeich und zielgerichtet agieren. Nach der Pause, um die 60. Minute herum, wurde das Spiel dann richtig wild. Immer wieder legte Spitz vor, immer wieder kamen die Gäste ran. Bis zum 5:4 in der 77. Minute. Danach erzwang Spitz die Entscheidung und überrannte die nun völlig überforderte Defensive der Gäste komplett. Die Gegentore fing man sich nach den Mustern, die in dieser Saison bereits wohlbekannt sind: Vor dem 3:2 und 5:4 leistet man sich haarsträubende Ballverluste im Spielaufbau und beim dritten Gegentreffer rückt man nicht konsequent aus der Abwehr um Druck auf den Schützen zu entwickeln, dessen Fernschuss dann unhaltbar neben dem Pfosten einschlägt. Aber man konnte sich an diesem Tag auf die eigene Kraft im Offensivspiel verlassen und hatte neben den Treffern noch einige weitere, richtig gute Möglichkeiten, das Ergebnis sogar noch höher zu gestalten. Weil es den Bericht sprengen würde, die eigenen Treffer nun in Stichpunkten beschrieben:

    1:1 Paul Neumann (21. Minute) nach einem zurückspringenden Ball nach Pfostenschuss von Tom Horeni.

    2:1 Tom Horeni (24.) nach feinem, tiefen Ball von Steve Wagner auf Lennard Wießner, der vor dem Tor quer spielt.

    3:1 Paul Neumann (30.) – dieses Mal schickt Marius Wlach Lennard auf die Reise und der legt wieder am Fünfmeterraum quer auf Paul, welcher fulminant trifft.

    4:2 Paul Neumann (66.) langer Abschlag auf Mi. Enders, der lässt die Kugel vom Oberkörper abtropfen und Paul zieht aus 25 Metern unhaltbar ab.

    5:3 Michael Enders (73.) der einzige Treffer, der nicht aus dem laufenden Spiel entspringt – nach klasse scharfem Freistoß von Tom Horeni auf den langen Pfosten folgt der Kopfball ins kurze Eck.

    6:4 Markus Ullrich (80.) nach Ablage von Mi. Enders steckt Paul Neumann auf Tom Horeni durch, welcher von der Grundlinie zurücklegt und „Ulli“ schiebt gegen die Laufrichtung des Keepers.

    7:4 Robin Brendel (82.) – Vorgang exakt wie beim 6:4, nur dass Robin dieses Mal stramm aus Nahdistanz trifft.

    8:4 Nelio Rolle (86.) Paul Neumann steckt am Strafraum durch die Abwehrkette, Nelio geht aufs kurze Eck und nagelt die Kugel unters Dach

    Fazit: Wenn man im Spiel nach vorn derart die eigenen Möglichkeiten ausschöpft, kann man sich in Rückwärtsgang auch die altbekannten Fehler leisten. Für den neutralen Zuschauer war das sicherlich ein fantastisches Spiel, für die Trainer gab es hinsichtlich mancher Gegentore schon Magengrummeln. Die Fehler in der Defensive sind immer wieder dieselben. Das müssen wir, trotz Allem, einfach besser hinbekommen. Im Offensivspiel gab es heute wenig zu meckern. Es steckt so viel Potential in uns, man könnte viel öfter solche Spiele sehen. Das hatte mit der pomadigen Vorstellung in der Vorwoche rein gar nichts zu tun – das waren zwei komplett andere Sportarten in der Rückbetrachtung. Man könnte heute über nahezu jeden Spieler Lobeshymnen für die Offensivarbeit singen, aber am meisten tat sich Tom Horeni hervor, der vier Treffer direkt vorbereitete und einen weiteren selbst erzielte. Wirklich herausragend! Aber auch Nelio Rolle soll hier noch eine Erwähnung finden, der auf der ungeliebten Position des Liberos wieder einen guten Job machte und sich am Ende, als man die Taktik nicht mehr ganz so im Blick hatte, auch noch mit seinem Treffer belohnen konnte. Heute war ein Festtag – sorgt bitte dafür, dass wir so was öfter erleben! Vielen Dank an dieser Stelle auch noch an unsere Gäste aus Meuselwitz für den wohltuend kollegialen Umgang miteinander. (MiE)

    Aufstellung: R. Jähnke, N. Rolle, F. Adam, S. Wagner, M. Apsel, T. Horeni (M. Wünsche), P. Neumann, M. Wlach, R. Brendel, E. Pfalz (Mi. Enders), L. Wießner (M. Ullrich)

    Tor: P. Neumann (3), T. Horeni, Mi. Enders, R. Brendel, M. Ullrich, N. Rolle