Hergeschenkt
R/W Olbersdorf – TSV 1861 Spitzkunnersdorf 5:2 (1:2)
Zum Auswärtsspiel beim letztjährigen Staffelsieger und aktuellen Tabellenzweiten sah man sich, trotz zuletzt 6 Siegen am Stück, in der Außenseiterrolle. Zu schwer wogen schon vor dem Spiel die Ausfälle einiger Leistungsträger der letzten Wochen, vor Allem im zentralen Mittelfeld musste man sich komplett neu aufstellen. Erschwerend hinzu kam, dass viele der Nachrücker offensichtlich körperlich nicht fit waren. Einige Spieler waren zuletzt krank oder verletzt, andere haben den Weg zum Training nicht gefunden. Die erste Halbzeit bot ein teilweise wildes aber weitestgehend ausgeglichenes Fußballspiel, bei dem man sich zwar selten an die Vorgaben des Trainers hielt und dennoch zwischenzeitlich mit 2:0 führte. Zuerst erwischt Tom Horeni den gegnerischen Torhüter, nach schönem Spielaufbau von Sebastian Krause, auf dem falschen Fuß (24. Minute) und dann setzt Robin Brendel einen Schuss aus 15 Metern genau in den Torknick (34.). Wenigstens vier ganz dicke Möglichkeiten auf weitere Tore hatte man im ersten Durchgang – Nelio Rolle und Dominik Fournes scheitern am Torhüter, Sebastian Krause trifft bei seinem Abschluss gleich beide Innenpfosten und erneut Dominik Fournes befördert den Ball im Rückwärtsfallen aus Nahdistanz über die Querlatte. Auf der anderen Seite musste Axel Schröter zwei Mal in höchster Not eingreifen und weitere Distanzschüsse lagen mitunter nicht so schlecht. Kurz vor der Pause ist man in der eigenen Abwehr unkonzentriert, lässt die Gegner ungehindert spielen und laufen und fängt sich den Anschlusstreffer zum 1:2. Zur Pause bzw. kurz danach folgen zwei Wechsel, die vorher aus verschiedenen Hintergründen so abgesprochen waren – es waren ausdrücklich keine Leistungsgründe – und das führte im sowieso schon wackeligen Gebilde der Gäste zum kompletten Systemabsturz. Nun stand man 25 Minuten lang komplett neben sich und die Hausherren erspielten sich einige gute Möglichkeiten, während Spitz mit dem Ball nicht mehr über die Mittellinie kam. Erst als nach 70 Minuten das 3:2 fiel und die Gastgeber erstmals in Führung gingen, konnte sich Spitz noch einmal berappeln und das Spiel wieder offener gestalten, aber Gefahr entstand ausnahmslos nur aus Standardsituationen. Als man dann die Abwehr vollends entblößte gelangen den Hausherren noch zwei weitere Treffer durch schnelles Umschaltspiel.
Fazit: Dass hier, trotz aller Probleme, etwas drin gewesen wäre, hat die erste Hälfte deutlich gezeigt. Das es am Ende wieder eine deutliche Niederlage gegen Olbersdorf wird, hat man sich in erster Linie selbst zuzuschreiben. Auch wenn einige Spieler nicht fit waren und/oder auf fremden Positionen ran mussten, ist der Spielverlauf zwischen der 45. und 70. Minute kaum seriös zu erklären. Man kann in Olbersdorf verlieren, das steht außer Frage, aber heute haben wir uns das zu großen Teilen selbst zuzuschreiben. Wie fast immer findet man keine eigene Abwehrordnung, wenn der sich der Gegner viel ohne Ball bewegt – das ist bekannt. Aber warum man fast eine halbe Stunde lang auch im eigenen Ballbesitz nichts als Fehler produziert, ist damit noch lange nicht zu erklären. Egal, das Leben geht weiter, für uns ist das kein Beinbruch. Da die personelle Situation auch in den nächsten Wochen schwierig bleibt, wird es an den verbliebenen Spielern hängen bleiben eine bessere Leistung abzuliefern. Das Potenzial ist sicher vorhanden. (MiE)
Aufstellung: A. Schröter, A. Rudolf, Ma. Enders, F. Adam (R. Rößler), E. Pfalz (Mi. Enders), D. Fournes (M. Apsel), R. Brendel, T. Horeni (J. Zenker), T. Hänsel (E. Rößler), N. Rolle, S. Krause
Tore: T. Horeni, R. Brendel