„Das war knapp“
Herrnhuter SV – TSV 1861 Spitzkunnersdorf 1:2 (0:1)
Zum fünften Spiel des Jahres ging unsere Reise auf den Kunstrasenplatz nach Herrnhut. Die Gastgeber konnten die letzten beiden Spiele gewinnen und waren direkte Tabellennachbarn. Das Spiel ähnelte in vielen Passagen dem Hinspiel, welches unsere Elf ebenfalls knapp mit 2:1 gewinnen konnte. Die Hausherren wirkten über weite Strecken feldüberlegen, konnten sich aber kaum nennenswerte Aktionen vor dem Tor erspielen. Spitz hingegen konnte aus weniger Ballbesitz die deutlich besseren Chancen generieren. Die erste dicke Möglichkeit hatte Nelio Rolle nach weitem Abschlag von Robin Jähnke, doch der Keeper der Hausherren lenkte den Ball mit einem Reflex um den Pfosten. Der nachfolgende Eckball führte dann zur frühen Führung für unsere Farben. Den abgewehrten Ball nagelt Paul Neumann unhaltbar unter die Querlatte (12. Minute). In der Folge wurde es eigentlich nur dann wirklich gefährlich, wenn Spitz mal schnell und direkt spielte, die Abschlüsse waren jedoch zu ungenau. Kurz vor der Pause kann der heimische Torsteher einen Schuss von Sebastian Krause mit den Fingerspitzen noch an die Querlatte lenken. Die Pausenführung nicht unverdient, aber auch nicht sonderlich souverän. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel der Gäste, analog zum Wetter, immer schlechter – man konnte das eigene Spiel nicht mehr kontrolliert aufziehen und war in der Defensive ständig gefordert. Der Elfmeter, der zum Ausgleich führte, war zwar diskutabel, das Resultat an dieser Stelle durch den Leistungsabfall aber durchaus folgerichtig. Nach 60 Minuten die ersten beiden Wechsel auf Seiten der Gäste, es kamen Marius Wlach und Eric Pfalz, und vom Fleck weg war ein ganz anderer Zug in unserem Spiel. Nun konnte man den Gegner wieder viel besser vom eigenen Tor fernhalten und kam selbst zu Offensivaktionen, doch den beiden Abschlüssen von Sebastian Krause fehlte es an Präzision. Nach 78 Minuten ein folgenschwerer Zusammenprall an der Mittellinie, ein Spieler der Hausherren springt übermotiviert in einen Luftzweikampf mit Lennard Wießner. Beide Spieler mussten nach langer Behandlungspause mit Kopfverletzungen vom Feld und Spitz wirkte in der Folge wacher als die Hausherren. Einen schönen Spielzug der Gäste legt Sebastian Krause in den Lauf von Eric Pfalz, doch dessen Abschluss klatscht an die Querlatte. Die Situation wird dann von den Hausherren auf Kosten eines Eckballs bereinigt, in dessen Folge es zu einem harten Zweikampf und einem Elfmeterpfiff für die Gäste kommt. Michael Enders verwandelt diesen und bringt sein Team wieder in Front (82. Minute). Nun blieben, durch die lange Verletzungspause und die daraus resultierende Nachspielzeit, noch gut 15 Minuten auf der Uhr und die Gastgeber warfen alles nach vorne. Doch außer einer Bogenlampe, die auf die Querlatte fiel, entstand dabei kaum Gefahr für das Gästetor. Die Männer in rot und schwarz warfen alle Kraftreserven rein und verteidigten ihr Tor gut, somit ging das Spiel mit dem knappen Auswärtssieg zu Ende.
Fazit: Uns fehlt momentan die spielerische Leichtigkeit der ersten Spiele im Jahr 2024, das hat viele Gründe und die meisten davon spielen sich im Kopf ab. Immer wenn wir phasenweise unser „normales“ Niveau erreichen, sieht es schlagartig nach sehr gutem Fußball aus. Das gilt es in den kommenden Wochen wieder beständiger zu erreichen. Aber wir haben in den letzten Wochen andere, wichtige Eigenschaften an den Tag gelegt. Wir sind widerstandsfähig und zäh, wenn es fußballerisch nicht rund läuft wird gekämpft und dagegen gehalten – und diese Einstellung ermöglichte uns drei knappe Siege hintereinander. Man kann sich Glück eben doch erarbeiten. Was uns auch extrem hilft ist die regelmäßig sehr stark besetzte Bank, wir können jederzeit im Spiel noch einmal nachlegen und neue Impulse setzen, weil wir immer 14-16 Spieler auf sehr ähnlichem Niveau zur Verfügung haben. Luxusprobleme eines Trainers, die man gerne hat, auch wenn dem einen oder anderen der Bankplatz manchmal nicht so sehr schmeckt. Beide Elfmeter, die dieses Spiel maßgeblich beeinflusst haben, muss man aus meiner Sicht nicht geben, da in beiden Fällen zumindest auch der Ball gespielt wurde. Das nennt man dann wohl ausgleichende Ungerechtigkeit. Nun haben wir in diesem Jahr also alle 5 Spiele gewonnen. Das letzte Mal, dass man eine vergleichbare Serie hatte, war zu Beginn des Jahres 2019, als man mit einem Unentschieden und vier Siegen aus den Startlöchern kam. Damals endete die Serie mit einer Niederlage gegen die zweite Mannschaft des SV Holtendorf. Und unser Gegner am kommenden Samstag ist… die zweite Mannschaft des SV Holtendorf. Wir sollten genug Selbstvertrauen und Qualität haben, um dafür zu sorgen, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Dazu muss vor Allem der Kopf bei allen Spielern zu 100% auf dem Platz sein – diese Aufgabe gehen wir an! Den beiden schwerer verletzten Spielern der Gastgeber wünschen wir gute Besserung! (MiE)
Aufstellung: R. Jähnke, A. Rudolf, Ma. Enders, F. Adam, L. Wießner (Mi. Enders), P. Neumann, M. Apsel (M. Wlach), T. Hänsel (E. Pfalz), T. Horeni (R. Brendel), S. Krause, N. Rolle
Tore: P. Neumann, Mi. Enders (Elfmeter)